- Planung und Umsetzung von Events aus Kunst, Literatur & Poesie -




              


DON JUAN
EIN PSYCHOANALYTISCHES ESSAY

DEVID KESLER

Die Frauen jedoch liebten ihn, und sich vorzustellen, dass sie alle Masochistinnen waren, wäre unmöglich. Unter ihnen waren sowohl junge, als auch reife, vornehme und einfache. Es fällt einem schwer, von ihnen Einmütigkeit zu erwarten. Doch allein in Spanien sollen eintausendunddrei ihm erlegen gewesen sein! Warum war denn eigentlich Don Juan ein solcher Weiberheld? Warum strebte er nach der Liebe von Frauen, die er doch eigentlich verachtete? Im Leben von Don Juan musste es wohl ein Geheimnis geben, aber welches? Ich fing an, nach weiteren schriftlichen Zeugnissen seiner Zeitgenossen zu suchen. Mit großer Mühe fand ich Tagebücher zweier Damen, fand aber darin nichts Interessantes, nur Klagen verlassener Frauen. In einem Vorwort zu einem dieser Tagebücher der Damen wurde erwähnt, dass es Briefe Don Juans in der Bibliothek einer kleinen italienischen Stadt gäbe. Schnellstens fuhr ich dorthin.

Der Bibliothekar in besagter italienischer Stadt erwies sich als ein kleiner Mann mit bleicher, fast gelber Haut, einer Brille, die die Hälfte seines kleines Gesichtes bedeckte. Ein Bücherwurm. Lange Zeit wollte er mir die Briefe aus verschiedenen Gründen nicht geben. Dann fragte er mich, warum ich die Briefe lesen möchte. Ich antwortete, dass mir Don Juans Leben ein Geheimnis zu sein schiene, das ich aufklären wolle. Er lächelte mich an.



  weiter lesen ...

Startseite

© 2002 Living-Poets.de
------------------------

Idee & Umsetzung
Alexander F. Buescher
Communications

HTML & Scripting
Brian Rosenberger
brutex.de